Jahresrückblick 2023

Von Marcel Funk (IKJG e.V.)

(Beitrag im Rahmen des Ockershäuser Adventskalenders.)

Liebe Ockershäuser*innen,

heute im Kalenderfenster 23 ein kleiner Rückblick auf ein wie wir finden spannendes und bewegtes Jahr 2023 mit vielen förderlichen Entwicklungen im Stadtteil Ockershausen. Wir sind sehr froh über die tolle Zusammenarbeit und die vielen Ideen und Impulse aus der Bewohnerschaft und von den Akteuren! Ein großer Dank an alle die sich engagiert für den Stadtteil einbringen!

Gleich zum Jahreswechsel stieg die Spannung und Vorfreude auf den Grenzgang immer weiter. Der vom Geselligkeitsverein DZ und zahlreichen Akteuren alle 5 Jahre organisierte Gang an den Grenzen der Ockershäuser Gemarkung brachte viele Menschen auf den Weg von Alt-Ockershausen über den Rosengarten und drei Linden in den Stadtwald und zurück. Im Stadtwald wurde am Platz der weißen Rose ein Theaterstück aufgeführt und auf dem Weg zur Vesperstation am Runden Baum auch ein Halt am Stadtteilzentrum gemacht, bei dem die Wanderausstellung „Gesichter erzählen Geschichten“ besucht werden konnte, die von der Initiative „Gut Älter werden in Ockershausen“ dort initiiert wurde.

TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen des Grenzgangs am Platz der Weißen Rose

Im Frühjahr organisierte die Initiative zudem anhand der Erkenntnisse aus vorangegangener Stadtteilbefragung ein groß angelegtes Treffen zur zukünftigen Entwicklung der Initiative, bei der glücklicherweise alte (Erzählcafé, Vortragsreihen) und neue Angebote (Boule, Kreativcafé, Literaturtreff) ins reguläre Programm aufgenommen werden konnten. Laut eigenen Einschätzungen ist die schwierige Phase, die auch durch Corona eingeleitet wurde, vorerst überwunden und die Initiative wieder stabil.

Mitglieder der Initiative Gut Älter werden in Ockershausen bei der Vernissage der Ausstellung „Gesichter erzählen Geschichten“ im Stadtteilzentrum. Im Hintergrund eine musikalische Einstimmung durch Bernd Noll (TSV Ockershausen)

Die im Stadtwald ansäßige Seniorengruppe Ahle Krüst’sche traf sich übers Jahr verteilt an unterschiedlichen Orten im Quartier und initiierte gemeinsam mit GEWOBAU und Stadtplanungsamt einen überdachten Sitzbereich in der Graf-von-Stauffenberg-Straße, an dem Treffen ausgerichtet werden. Im Rahmen solcher Wohnumfeldmaßnahmen wurde auch am „kleinen Spielplatz“ in unmittelbarer Nachbarschaft eine Überdachung nachgerüstet, die an 2024 dann Familien und Kindern zur Verfügung stehen wird.

Eine überdachte Sitzgruppe in der Graf-von-Stauffenberg-Straße lädt nun zu nachbarschaftlichen Aktivitäten und Treffen ein.

Die bereits 2022 aktiv gewordenen Eltern vom Spielplatz Paris konnten im Austausch mit dem Fachbereich Stadtgrün und dem Stadtplanungsamt viele ihrer Vorhaben umsetzen, darunter eine Spielplatzkiste mit Spielzeug für alle Besucher*innen, neue und erweitere Sitzmöglichkeiten für größere Familien, ein Kleinkindspielgerät und gegen die bisher stark einfallende Sonne eine Holzpergola und die Pflanzung zusätzlicher Bäume. Noch sind nicht alle Teile installiert, ab Anfang 2024 ist aber mit der Fertigstellung und Eröffnungsfeier zu rechnen.

Neben der neuen Rundsitzgruppe und der Spielzeugkiste sind noch weitere Ideen von BewohnerInnen aktuell in der Umsetzung.

Bewohner*innen der Hedwig-Janow-Wohnanlage beklagten zu geringe Möglichkeiten, sich im Wohnumfeld angemessen aufhalten, treffen und Nachbarschaft pflegen zu können. Im Gespräch mit Vermieterin GWH und dem Planungsamt der Stadt Marburg wurden diese Defizite benannt und Lösungen gesucht, die in naher Zukunft angegangen werden sollen.

Der Spiel- und Bewegungsbus scheint seinen Platz im Stadtteil nun gefunden zu haben. Seit Frühjahr 2023 kommt dieser regelmäßig Samstags in die Gemoll und trifft dort auf großen Zuspruch.

Hundebesitzer*innen aus dem gesamten Stadtteil Ockershausen trafen sich mehrfach um über die Möglichkeiten einer Hundewiese z.B. im Stadtwald zu diskutieren. Es entstanden erste teils ernüchternde Anfragen an Stadtverwaltung und Politik. Dennoch sieht die nun wachsende Interessengruppe – die auch am Waldweihnachtsmarkt im Gespräch mit vielen Stadtteilbewohner*innen war – positiv in die Zukunft und möchte nun Unterschriften sammeln und Erfahrungen aus anderen Städten wie Neustadt (Hessen) und Gießen in die Diskussion einbringen.

Die Stadtwälder Künstlerin Esther Klein illustriert wie sie sich eine Hundewiese im Stadtwald vorstellen würde. Das Bild war unter anderem bei einer Ausstellung im Stadtteilzentrum im Original zu sehen (Bild: Esther Klein)
Mitglieder der Initiative für eine Hundewiese am Stadtwald zum Informationsaustausch auf der Hundewiese in Neustadt.

Das Stadtteilzentrum selbst erlebte im Jahr 2023 einen großen Zuwachs an Aktivitäten und Engagement, die den Bewohner*innen im Stadtteil zu Gute kommen. Holz- und Tonwerkstatt wurden grundlegend überarbeitet und sind nun nach einem Konzept „Offener Nachbarschaftswerkstätten“ nutzbar gemacht worden. Demnach gibt es ein Grundkonzept, nach dem Maschinen und Gerätschaften im Rahmen selbstorganisierter Angebote je nach mitgebrachten Fähigkeiten und Kompetenzen auf eigene Verantwortung genutzt werden können. Gruppen, die im Rahmen des Konzeptes aktiv werden wollen, können die Werkstatt kostenfrei nutzen, wenn sie mit ihrem Angebot auch für andere Menschen im Stadtteil offen sind. Auch die Nutzer*innenkonferenz hat sich weiter etabliert. Nutzer*innen beraten und bestimmen nun mit, wie sich das Zentrum weiter entwickeln soll. Als Kernthema 2023 wurde die noch mangelhafte Barrierefreiheit angegangen und in mehreren Treffen Lösungsideen mit Verantwortlichen und Entscheidungsträgern ausgetauscht. Mittlerweile konnten die Beteiligten auch ein Treffen auf Magistratsebene erwirken, welches im Frühjahr vorgesehen ist.

NutzerInnen des Stadtteilzentrums bei einer Ortsbegehung zum Thema Barrierefreiheit
In der Tonwerkstatt wurde das Konzept überarbeitet. Ab sofort kann nun auch spielerisch ein Zugang zur Arbeit mit Ton gefunden werden. Ab 2024 wird es regelmäßig Angebote geben frei nach dem Motto „Schön, einfach und aus Ton“

Am 16.9. war schließlich Hessen zu Besuch im Stadtwald. Beim Landesbewohner*innentreffen informierten sich interessierte aus anderen hessischen Projektkommunen im Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ über die Entwicklungen in Ockershausen. Themen waren unter anderem, wie es gelingen kann im Stadtteil nachhaltige soziale Initiativen zu unterstützen und Selbstorganisation zu stärken. Beiträge aus dem Stadtteilzentrum zeigten, wie Bewohner*innen initiierte Angebote dies fördern können und welche Art der Begleitung nötig ist. Ausklang fand das Treffen im Interkulturellen Gartenprojekt mit Blick auf den Hasenkopf.

Bürgermeisterin Nadine Bernshausen begrüßt TeilnehmerInnen aus ganz Hessen beim LandesbewohnerInnentreffen 2023 im Stadtteilzentrum

Just in diesem Jahr gab es auch im Interkulturellen Garten Grund zu feiern. Der vor 20 Jahren begründete Gartenprojekt feierte Jubiläum und lud Interessierte und Macher*innen zum Gartenfest mit Rückblick auf 20 spannende Jahre. Seit November wird nun auch regelmäßige das Backhaus angeheizt, derzeit 1x monatlich sonntags. Hier wurde leckeres Brot, Pizza und sogar Kuchen gebacken und miteinander geteilt, während Kinder im Abenteuergarten spielen und entdecken konnten.

Giraffenpizza beim Backtag im November

Mit Eröffnung des Geländes der Rudolf-Breitscheid-Straße 26-28 am 17. Oktober bietet der Stadtteil nun ein diverses Angebot für die Bewohnerschaft in gelingender Kooperation. Mit der Gemeinwesenarbeit, den Werkstätten der Praxis GmbH, der erweiterten Bettina-von-Arnim-Schule mit Kita und inklusiver Grundschule, der IKJG Krippe und ev. Kita im Familienzentrum und in Nachbarschaft mit der Kita und Grundschule der Freien Schule sprechen wir nun von einem neuen Bildungszentrum am Stadtwald. Teilen ist hier das Motto, seien es Kompetenz, Erfahrung und nicht zuletzt Räume und Material. Die Eröffnungsfeier begleiteten neben Nachbar*innen und Kooperationspartner*innen, der Magistrat, die Fachdienste, die Vertreter*innen des Ortsbeirats, der ev. Kirche und die Vorstände der Träger, gerahmt von einem bunten musikalischen Programm der Kinder und Pädagog*innen.

Die Vorweihnachtszeit wurde wieder wie in den vergangenen Jahren vom lebendigen Adventskalender begleitet, der aus frei zugänglichen Beiträgen im Stadtteil zusammengestellt wurde. Und schließlich versammelte auch der mittlerweile 2. Waldweihnachtsmarkt am Runden Baum zahlreiche Menschen und Akteure des Stadtteils und der Gesamtstadt bei Lagerfeuer, einladender Atmosphäre und viel spürbarer Herzlichkeit.

Der 2. Waldweihnachtsmarkt am Runden Baum – der durch BewohnerInnen und Aktive aus Ockershausen organisiert wird – fand in diesem Jahr ohne Schnee aber mit vielen BesucherInnen statt.

Nach vielen Jahren ist es nun soweit, die Stadtteilinfo wird im Format überarbeitet und die Verteilung in die Briefkästen nach der Februarausgabe 2024 eingestellt. Ab dann ist die Stadtteilzeitung nur noch an Auslagestellen erhältlich. Es soll zukünftig mehr Platz auch für ausführlichere Beiträge und Artikel geben, d.h. mehr Platz für Text, Bilder und Ankündigungen/Termine geben. Insgesamt sollen durch das neue Format in A4 auch die Druckkosten gesenkt werden und die Zeitung im Umfang flexibler gestaltet werden. Das Layout wird sich am bekannten Format orientieren.

Wir wünschen allen im Stadtteil einen guten, gesunden, sicheren und motivierenden Rutsch ins neue Jahr 2024! Wir freuen uns auf alles was kommt.

Der Ockershäuser Adventskalender 2023

Liebe Ockershäuser*innen,

auch in diesem Jahr zeigt der Ockershäuser Adventskalender die Vielfalt und Offenheit an 24 Tagen aus dem Stadtteil für den Stadtteil. Sie finden den Kalender hier durch Klick auf das Bild, oder ab dem 30.11. an zahlreichen Auslagestellen und bei Vereinen, Institutionen und Initiativen. Der Kalender wurde im Rahmen der Gemeinwesenarbeit erstellt.

Kontakt:

Marcel Funk (Gemeinwesenarbeit IKJG e.V., 0151-42041468, funk@ikjg.de)